… dass irgendwo jemand auf mich wartet, Teil II
«Ich möchte, dass irgendwo jemand auf mich wartet» (Anna Gavalda). Worauf also warte, was erwarte oder erhoffe ich im Advent, an Weihnachten? Hier meine versprochene Antwort.
Ich warte und freue mich auf die vielen Lichter und Kerzen. Das sanfte Licht ist für mich ein Gegenentwurf zu all den kleinen und grossen Dunkelheiten, mit denen mich die Welt und nicht selten auch mein Arbeitsalltag konfrontieren. Sie erinnern mich daran: Die dunklen Seiten des Lebens haben nicht das letzte Wort. Sie sind auch nicht das einzige, was zu sagen ist. Es gibt auch viel Schönes, viel Helles in meinem Leben. Dafür bin ich dankbar. Dafür stehen Advent und Weihnachten.
Ich warte und freue mich auf das «Fest der Liebe». Kein Witz! Es relativiert die kleinen Lieblosigkeiten, die auch mir immer wieder passieren. Es relativiert den grossen Unfrieden, der mir täglich aus den Medien entgegenkommt. Es erinnert mich daran: Trotz allem gibt es auch viel Liebe in meinem Leben. Dafür bin ich dankbar. Dafür stehen Advent und Weihnachten.
Ich warte im Advent auch – und das mag dich vielleicht erstaunen – auf Gott. Ich warte und hoffe auf kleine Zeichen, dass Gott da ist. Denn ich halte trotz allen Gegenargumenten daran fest, dass eine Welt mit Gott friedlicher, liebevoller, heller ist als eine Welt ohne Gott.
Dem kann man natürlich widersprechen, sehr leicht sogar. Trotzdem halte ich daran fest. Warum ich so ein Trotzkopf bin, schreibe ich im nächsten «Wort zum Tag» am 24. Dezember. Die Frage bleibt: Was erwartest, was erhoffst du im Advent, mit Weihnachten?
Take good care!
Pfr. Harry Ratheiser