Saat und Ernte
„Jetzt im März ist die entscheidende Zeit“, sagt der Experte im Radio. „Jetzt müssen Weizen, Mais und Sonnenblumen auf den ukrainischen Feldern ausgesät werden. Wenn jetzt wegen des Krieges nicht gesät werden kann, gibt es im Sommer keine Ernte.“
Eine weitere bedrückende Auswirkung des Krieges in der Ukraine. Neben die unmittelbare Bedrohung des Lebens unzähliger Menschen durch Waffen, Hunger, Mangel an Strom, Wasser und Medikamenten auch dies. Der Krieg verhindert Saat und Ernte – die Grundlage des Lebens für die allermeisten Menschen.
Er stürzt damit arme Leute in weit von der Ukraine entfernten Ländern noch tiefer ins Elend. Denn im Libanon, in Ägypten, in Pakistan oder in Tunesien, die Getreide vor allem aus der Ukraine importieren, bedrohen steigende Brotpreise die Existenz vieler Menschen unmittelbar
Schwer all das hier in Sicherheit und Wohlstand zu begreifen. Schwer die schrecklichen Bilder und Nachrichten auszuhalten. Aber das wenigstens können wir tun: Anteilnehmen und helfen. Anteilnehmen – mit dem Glockengeläut heute Mittag, mit Protesten und mit unserem Gebet. Helfen – mit Spenden für die Notleidenden und Offenheit für diejenigen, die zu uns fliehen.
Das können wir säen in diesem März 2022 und hoffen, dass Gott Hilfe daraus wachsen lässt, für die vielen Menschen, die leiden.
Pfarrerin Sabine Gäumann