Zeit für die Müllabfuhr

Nun ist es also da, das neue Jahr. Seit einigen Tagen bereits. Aber übermässig neu wird es nicht sein. Vieles wird sich vom 31. Dezember auf den 1. Januar kaum verändert haben. So ist das jedes Jahr. Ein Jahreswechsel ist in der Regel nicht sehr spektakulär.

Daneben gibt es aber Dinge, denen man bewusst und wohl auch erleichtert «tschüss» sagt: belastende Erlebnisse, schwierige Begegnungen, doofe Streitereien … Dinge, die wir nicht mögen, nicht suchen, nicht wollen. Die aber halt doch ab und zu geschehen. Gerade der Jahreswechsel ist eine Gelegenheit, dem Alten in Kopf und Herz «adieu» zu sagen, um dem Neuen Raum zu schaffen. Loslassen also, damit Hand, Herz und Verstand neu gefüllt werden können.

Adieu ist mehr als bloss tschüss: Lateinisch «ad deum» meint, dass ich etwas Gott anvertraue – vielleicht eben jenes Erlebnis, jene Begegnung, jener Streit. Ich gebe es ab, gebe es weg, weil es bei Gott gut aufgehoben ist.

Wie mache ich das? Nun, das ist natürlich ganz verschieden und individuell. Manchmal reicht schon der bewusste Entscheid, etwas loszulassen. Wenn das nicht klappt, hilft womöglich ein kleines Loslass-Ritual: Ich schreibe auf ein Blatt Papier, was ich loslassen will – dann lasse ich es an einem Ballon fliegen, verbrenne es, zerreisse es oder werfe es in den Müll mit einem «à dieu». Weil Gott die wohl beste Müllabfuhr ist.

Take good care und beste Wünsche für 2024
Pfr. Harry Ratheiser

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