Unverdientes Glück
Joachim Gauck. Ehemaliger deutscher Bundespräsident. Wenn er redet, denke ich immer: Jetzt zuhören! Aus diesem Mann spricht viel Lebenserfahrung, viel Weisheit. Ich bin danach immer berührt, beeindruckt und habe etwas gelernt.
In einem Interview (https://www.zdf.de/video/talk/markus-lanz-114/markus-lanz-vom-24-juli-2025-100) spricht Gauck über das weitverbreitete Jammern und sagt: Stell dir vor, du verschenkst zum Geburtstag einen Korb voller Dinge, die unsere Demokratie ausmachen.
Was legst du hinein? Für Gauck gehört in diesen Korb u.a.: Ich darf frei wählen und meine Meinung frei sagen. Ich darf mich mit anderen frei verbinden (Verein, Partei, Kirche), darf lesen und hören, was ich will. Ich lebe in einem Rechtsstaat, der in Frieden lebt und seine Nachbarn achtet. Ich darf meinen Glauben frei leben, darf auch nicht glauben, wenn ich das möchte.
Alles selbstverständlich? Gauck sagt: «Nicht selbstverständlich, ich musste fünfzig werden, um das zum ersten Mal zu haben.» Am Dank-, Buss- und Bettag sage ich von Herzen «Danke!» für dieses unverdiente Glück.
Take good care!
Pfr. Harry Ratheiser