Grösserer Wille

Kürzlich las ich den wunderschönen Satz: «… in der Weisheit eines grösseren Willens zu ruhen.» (Schleske, WerkZeuge, S. 25) Diese Aussage versprüht viel Ruhe, viel Gelassenheit, viel Unaufgeregtheit.

Ich kenne mich gut genug, um mir eingestehen zu können: Diese Haltung fällt mir nicht so leicht. Ruhig sein und kommen lassen, was kommen mag, entspricht so gar nicht meinem Naturell. Unaufgeregt stehen lassen, was schon gekommen ist und sich somit eh nicht mehr ändern lässt, widerspricht meinem ersten Impuls. Ich packe lieber an. Wenn etwas schief ist, versuche ich, es geradezubiegen. Doch nicht immer ist das auch sinnvoll.

«… in der Weisheit eines grösseren Willens zu ruhen.» Dieser Gedanke bezeichnet für mich einen Sehnsuchtsort. Vermutlich gefällt er mir deshalb so gut. Denn im Vertrauen, dass es jemanden gibt, der tiefer sieht als ich, umfassender weiss als ich, steckt eine ganze Menge Entspannung.

Take good care!
Pfr. Harry Ratheiser

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