Das Gebot zur Ruhe
Heute gibt uns Gott ein besonderes Gebot: Das Gebot zur Ruhe. Zur Zeit Jesu kamen ganz viele Menschen aus der Landwirtschaft – jeder kannte sich mit Saat und Ernte aus. Und genau dieses Bild nimmt Jesus für ein Gleichnis: Ein Mensch sät – und dann? Dann schläft er. Er kann nichts mehr tun. Und trotzdem wächst der Same. Ganz von selbst.
So ist es auch mit unserem Leben. Wir alle säen: Schüler/innen lernen für eine Prüfung. Eltern investieren Liebe und Geduld in ihre Kinder. Wir schreiben Bewerbungen, helfen anderen, verschenken gute Worte. Aber manchmal scheint es, als passiere nichts. Die Mühe verschwindet wie ein unscheinbares Korn im Acker.
Genau da setzt das Gleichnis an: Nicht wir bringen das Wachstum hervor – Gott tut es. Er wirkt aus unserem Tun Kraft, Hoffnung und neues Leben. Und oft ganz anders, als wir es erwarten. Nicht immer sofort und gleich sichtbar, manchmal erst viel später.
Darum: Tu, was du kannst. Säe Liebe, Hoffnung, Geduld. Und dann finde Ruhe. Denn Gott wirkt, wenn wir längst schlafen. Und eines Tages werden wir staunen über die Ernte, die er schenkt.
Seid behütet und gesegnet
Euer Pfarrer Michael Röll