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Invasion der gefährlichen Quaggamuschel
Als Leiter des Forschungsprogramms «Seewandel» beschäftigte sich Piet Spaak während sechs Jahren intensiv mit den Veränderungen im Bodensee, insbesondere der Ausbreitung der Quaggamuschel, deren Ansiedelung im Jahre 2016 vom Institut erstmals registriert wurde. Im Gegensatz zur Dreikantmuschel pflanzt sie sich ganzjährig fort, was deren Verbreitung beschleunigt. Sichtbar wird die Präsenz dieses Schädlings bei Ablagerungen im Uferbereich sowie an Bojen und verstopften Ansaugrohren. Die Quaggamuschel vermehrt sich auch auf weichem Seegrund. Eine Messung nahe Arbon ergab 20‘000 Muscheln pro Quadratmeter. Sie stammten einst vom Dnepr-Delta am Schwarzen Meer, von wo sie sich auf dem Seeweg nach Europa und die USA ausbreiteten. Ab 2016 wurde das Vorkommen der Quaggamuschel auch im Bodensee festgestellt. Seither muss jedes Jahr von einer massiven Zunahme dieses Fremdlings gesprochen werden. Aufgrund aktueller Forschungsergebnisse wird in Zukunft mit einer weiteren Ausbreitung der Quaggamuschel gerechnet. Der interkontinentale Schiffsverkehr und der Bootstourismus haben die explosionsartige Verbreitung gefördert. Dr. Piet Spaak fordert deshalb eine absolute Boots-Reinigungspflicht, um zu verhindern, dass sich diese und andere Schädlinge künftig weiter von See zu See ausbreiten.
Verdienten Beifall gab es für den Referenten sowie für Harry Ratheisers Vorbereitungsteam, das auch für den traditionellen Apéro besorgt war.
Hans Joerg Graf
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