Ehrfurcht vor dem Leben
Er war wohl so etwas wie der letzte Universalgelehrte: Arzt, Philosoph, evangelischer Theologe, Organist, Musikwissenschafter. Albert Schweitzer (geb. 14.1.1875 in Kaysersberg/Frankreich, gest. 4.9.1965 in Lambarene/Gabun) war zweifellos einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts. In Lambarene gründete und leitete er sein Urwaldkrankenhaus. 1952 wurde ihm der Friedensnobelpreis zugesprochen.
So weit, so bekannt. Weniger bekannt ist hingegen sein ethisches Denken. Dabei ist es gerade heute hochaktuell. Schweitzer nannte es „Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben“ und fasste sie in dem einprägsamen Satz zusammen: „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“ Jeder Art von Leben gebührt derselbe Respekt, auch dem kleinsten Lebewesen. Konsequenterweise war Schweitzer Pazifist und Vegetarier.
Abgesehen davon, ob wir genauso weit gehen wie er (Schweitzer schloss in seine Ehrfurcht vor dem Leben z.B. auch Mücken ein): Sein Denken und Handeln kann uns heute eine wertvolle Orientierungshilfe sein.
Take good care!
Pfr. Harald Ratheiser