Hürdenlauf

Eine Disziplin, mit der ich im Sportunterricht wenig anfangen konnte. Schnell musste es gehen, und man durfte bloss keine einzige Hürde umwerfen. Unser Alltag hat oft viel von so einem Hürdenlauf. Wir stehen am Morgen auf und sehen vor uns die Herausforderungen: all die kleinen und grossen Aufgaben. Für den Alltagshürdenlauf können wir von der sportlichen Disziplin vor allem eines lernen: Dass es noch von keinem einzigen Sportler gefordert wurde, alle Hürden auf einmal zu überspringen. Im Leben darf ich auch mal gelassen bleiben: eins nach dem anderen – nur so kann es funktionieren. Glücklicherweise habe ich im Hürdenlauf des Alltags sogar drei Joker, die der Wettkampf nicht kennt: Ich darf mir oft aussuchen, welche Hürde ich nehmen will, und muss mich nicht immer an eine Reihenfolge halten. Manchmal muss der Hausputz eben warten, andere Herausforderungen sind sinnvoller, jetzt anzugehen.
Im Gegensatz zum Sport darf ich mir auch mal eine Pause gönnen. Es muss nicht immer alles in Bestzeit absolviert werden – nach der zweiten «Hürde» braucht es mal einen Kaffee.
Und drittens und am wichtigsten: Bei den Aufgaben des Lebens bin ich nicht nur Einzelkämpfer – im Team klappt es oft am besten. Und wenn eine Hürde zu hoch ist oder ich zu erschöpft bin, dann hat ein anderer den kleinen Kasten oder die grosse Leiter, die mich sicher über jede Hürde bringen.
Seid behütet und gesegnet
Euer Pfr. Michael Röll

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