Unterhalten sich drei Hobbygärtner über ihr Löwenzahnproblem und was sie schon alles ausprobiert haben, um ihn loszuwerden.
Ausreissen – hat nichts gebracht, meint der eine. Schon monatelang habe er es mit Salz, Essig und schliesslich mit Feuer probiert, der andere. Ergebnis: Er kommt immer wieder. Der dritte aber verkündet stolz, er habe nun die Lösung gefunden. Völlig erstaunt wollen die beiden seine Methode erfragen.
„Lieben lernen“, meinte er darauf.
Ein Witz, der mich immer wieder zum Schmunzeln bringt. Auch weil eine wichtige Ermutigung darin steckt: Der Löwenzahn wird wohl nie zur Blume Nr. 1 am Valentinstag aufsteigen, aber die Kraft der kleinen Blume und ihr Wille zum Leben, die selbst die dicke, harte Teerschicht der Strasse durchbrechen, faszinieren mich. Und die Pusteblume hat schon vielen Kindern eine Freude gemacht.
Und ich bin mir sicher: Auch in unserem Leben haben viele Dinge einen zweiten Blick verdient – und sicher nicht alles, aber manches, das man nicht ändern kann, kann man auch lieben lernen.
Seid behütet und gesegnet

Euer Pfarrer Michael Röll