Navigation

Ich gehöre zur Generation Navigationsgerät – nicht zur Generation Landkarte.
Faszinierend, oder? Mathematische Algorithmen bahnen sich ihren Weg durch komplexe Kartennetze. Sie finden für mich den kürzesten, schnellsten, angenehmsten Weg.
Manchmal wünsche ich mir das auch für mein ganzes Leben:
Zieleingabe: Glück, Wohlstand, Gesundheit.
Wenn die Künstliche Intelligenz immer mehr versteht – mich selbst, die Gesellschaft, Zusammenhänge und Bedürfnisse –, könnte sie dann vielleicht auch mein Leben navigieren?
Vielleicht ja.
Aber etwas in mir zögert. Sträubt sich.
Denn macht nicht gerade der Umweg das Leben aus? Die Suche, das Herantasten – die Erfahrung, dass nicht alles berechenbar ist?
Ich bin mir nicht sicher, ob ich so ein „Lebens-Navi“ wirklich haben möchte, selbst wenn es eines Tages möglich wäre.
Viel wichtiger als ein Navigationsgerät ist für mich der Zuspruch, der über meinem Leben steht:
Dass Gott einen Plan für mich hat.
Dass er mich zur Freiheit ruft, aus den Möglichkeiten zu leben, die er mir schenkt.
Und dass er mich in den Arm nimmt, wenn ich mich verrannt habe.
Er hilft mir, neue Wege zu entdecken, wenn alte zu steinig geworden sind.
Und mehr noch:
Gott verspricht, dass am Ende aller Wege – gerader wie verschlungener – das Ziel bei ihm liegt.

Seid behütet und gesegnet
Euer Pfarrer Michael Röll

Zurück
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner