Reframing
Ein englischer Begriff, der sich leicht so umschreiben lässt: Etwas in einen neuen Rahmen zu setzen. Wie ein Bild, das einen neuen Rahmen bekommt, setze ich Dinge in einen neuen „Deutungsrahmen“.
Was schnell in Manipulation ausarten kann, wenn etwa Probleme, die angegangen werden müssten, einfach schöngeredet werden, kann ein wichtiges Werkzeug sein, um mit Herausforderungen umzugehen, die der Alltag uns stellt.
Das Bild kann ich manchmal nicht ändern. Da gibt es kleine Fehler, die passieren: das Wetter, das mir die Fahrradtour verhaut oder das unfreundliche Wort in der alltäglichen Begegnung.
Aber ich kann dem Ganzen einen neuen Rahmen geben: Den Fehler nehme ich und sehe ihn als Gelegenheit, zu lernen, es beim nächsten, vielleicht entscheidenderen Mal, besser zu machen. Wenn ich den Regen in den Bodensee tröpfeln sehe, freue ich mich an der Ruhe, die er ausstrahlt. Und im unfreundlichen Wort, sehe ich die Chance die Laune meines Gegenübers zu verbessern, indem ich lächle und höflich bleibe – denn gute Laune ist ansteckend. Aus der kleinen Unhöflichkeit wird meine gute Tat für diesen Tag.
Mit genügend schönen Bilderrahmen in der Hinterhand will ich mir auch die kleinen nervigen Alltagsbilder gern aufhängen.
Seid behütet und gesegnet
Euer Pfarrer
Michael Röll