Reif für die Insel, Teil II

Wenn ich meine Schülerinnen und Schüler ihren Lieblingsplatz beschreiben oder zeichnen lasse, landen wir oft und schnell bei einer Insel. Sie ist Sehnsuchtsort und Glücksvermutung. Sonne, Strand, Ruhe, Erholung. Insbesondere vor den Ferien sind wir oft «reif für die Insel».

Peter Cornelius singt davon in seinem alten Hit: www.youtube.com/watch?v=9gqLO0c_sm0

Ausbrechen aus dem Hamsterrad, mal was Anderes, Neues machen. Eigene Wege gehen. Riecht nach Abenteuer und Glück.

Aber ist es so einfach? Es braucht Mut, bekannte Wege zu verlassen. Und Durchhaltekraft. Denn immer nur geradeaus, locker und leicht wird’s nicht gehen. Immer nur abenteuerlich sind auch die neuen Wege nicht. Der Klassiker ist: Einige Zeit nach dem Ausbruch keimt die Sehnsucht nach dem Alten auf. Die Sehnsucht nach dem, was wir zuvor glaubten, unbedingt verlassen zu müssen.

Von wem stammt eigentlich das schlaue Lied vom «Hans im Schnäggeloch»? Der hat nämlich alles, was er will. Doch was er hat, das will er nicht. Und was er will, das hat er nicht. Der arme Kerl ist ständig auf der Suche nach seiner Glücksinsel. Dabei lebt er auf ihr.

Take good care!
Pfr. Harald Ratheiser

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