Ein bekannter Scherz: Ein Mann wird vom Hochwasser überrascht und treibt auf einem Holz durchs Wasser. Er betet um Rettung, will ganz auf seinen Gott vertrauen. Ein Schwimmring wird ihm zugeworfen, aber er lehnt ab, Gott wird ihm helfen. Einem Rettungsboot winkt er ab: „Er hat Gott, das wird schon.“ Dem Rettungshubschrauber ruft er mit ganzer Stimme zu: „Nicht nötig, Gott wird mir helfen.“ Im Himmel fragt er dann seinen Herrn, was denn los war und warum er ihn nicht gerettet hat, er habe doch alles auf ihn gesetzt. Aber Gott sagt: „Ich hab dir den Rettungsring, ein Rettungsboot und sogar einen Hubschrauber geschenkt, was wolltest du denn noch?“

Ein erfrischender Scherz mit einer ernsten Botschaft. Oft begegne ich einem Gegensatz: Vertrauen auf die Medizin oder Vertrauen auf Gott. Menschliche Technik und die Errungenschaften der Moderne werden einem allmächtigen Gott gegenübergestellt. Die humorvolle Geschichte erinnert daran, wer aus Sicht des Glaubens dem Arzt die Intelligenz geschenkt hat und wem wir letztlich den technischen Fortschritt zu verdanken haben. Für mich ist auch und gerade all das, was Menschen erreicht haben und tun können, Geschenk Gottes wie das grosse unbegreifliche Wunder vom Himmel. Das mag es auch geben, und Menschen erleben es. Beides aber eint dieselbe Antwort des Glaubens: Danke, Gott, für all das Gute, das du an mir getan hast.

Seid behütet und gesegnet
Euer Pfarrer Michael Röll